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Mit List und Tücke argumentieren : Technik der boshaften Rhetorik

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  • "Eristik - im Vergleich zu Rhetorik, Dialektik und Sophistik Eristik heißt Kunst und Technik des Redestreites. Sie steht in einer sehr alten Tradition, lebt aber im Vergleich zur Rhetorik und Dialektik eher im Schatten dieser Disziplinen. Dies liegt vielleicht daran, daß eine gesell schaftliche Kultur des Streites sich wohl nirgends zu entwickeln vermoch te. Vielmehr wird der Streit immer noch als eine belastende, eine trennen de, eine unangenehme kommunikative Situation empfunden, der man sich möglichst nicht aussetzen sollte. Dagegen zeichnet sich der Eristiker als der streitlustige Zeitgenosse schlechthin aus. Rhetorische Regeln (Rheto rik: Wissenschaft von der Gestaltung öffentlicher Reden) werden vom Eristiker nur dann eingesetzt, wenn sie dem Augenblickserfolg dienen (man denke an die Regel der Hörerorientierung der Rede). Gegenüber der Rhetorik, die sich hauptsächlich mit der Entwicklung und Durchfiihrung längerer Redebeiträge befaßt, will die Eristik Techniken fiir kurze, dabei aber effektive und auch aggressive Statements anbieten. Mit dieser Aus richtung gerät Eristik sehr nahe in die Tradition der Dialektik (hier ver standen als Kunst und Technik der Diskussion). Dialektik aber - und das mag ihre bis in die Gegenwart reichende Kon junktur erklären - hat im Hinterkopf immer (noch) die Idee, daß es beim Diskussionserfolg letztlich auf Wahrheit ankommt. Diese Wahrheit ist fiir den Eristiker völlig nebensächlich. Er will den situativen Erfolg, möchte weniger Wahrheiten verkaufen. Auch mit der Disziplin Sophistik ist Eristik nur verwandt, nicht verheira tet."
  • "Sie könnten ihm nicht das Wasser reichen. Der Eristiker ist stärker nutzen orientiert. Gänzlich unsophistisch kann sich der Eristiker situationsbezo gen auch einmal völlig dumm anstellen, wenn es für den Erfolg seines Statements notwendig ist. Ob man der Eristik aus heutiger Sicht eine Zukunft versprechen kann, mag dahingestellt sein. Der Eristiker, der modeme Eristiker wohlgemerkt, würde verkünden: "Ich bin die Zukunft. Oder hat irgend jemand etwas dagegen?" 15 1. Kapitel· · . · · .. · · . · · . · · .. · · · . Elemente der modernen Eristik Die eristische Rhetorik der Überraschung Die Eristik hat wenig damit im Sinn, klassisch rhetorische Verfahren im Hinblick auf gute Argumentation durchzuführen. Rhetorische Suchfor meln für Beweise spielen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle, ebenso die übliche Unterteilung der Beweisgruppen in natürliche Beweise einerseits und kunstgemäße Beweise andererseits. Sie sind für die Eristik ohne Bedeutung. Vielmehr operiert Eristik mit dem Überraschungsmo ment. Sie kokettiert gewissermaßen damit, Erwartungen eben nicht zu entsprechen. Die eristischen Argumentationssequenzen sind auf Überra schungseffekte ausgerichtet, um dadurch den Kommunikationspartnern niemals die Chance zu eröffnen, sich kommunikativ auf rhetorische Üblichkeiten einzustellen. Das macht Eristik so gefährlich, wie Eristik darüber hinaus natürlich äußerst effektiveinsetzbar ist. Die wenigsten eristischen Regeln und Ablaufmuster halten sich an ge wohnte Schemata, was freilich nicht bedeutet, daß eristische Kommuni kationssequenzen chaotisch strukturiert sind. Überraschungseffekte wer den durch unterschiedliche technische Anweisungen gezielt - und, wenn man so will, geordnet - eingesetzt. Kommunikationspartner, die freilich von kommunikativer Überraschung zu kommunikativer Überraschung eilen, irritieren allerdings nur. Überzeugung und Erfolg bleiben zurück."

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  • "Mit List und Tücke argumentieren : Technik der boshaften Rhetorik"
  • "Mit list und tacke argumentieren : technik der boshaften rhetorik"
  • "Mit List und Tücke argumentieren Technik der boshaften Rhetorik"